Zahn-Rat Dezember 2016

Unsichtbar und ästhetisch anspruchsvoll: Kunststoff-Füllungen

In den letzten Jahren ist ein deutlicher Trend zu Kunststoff-Füllungen – auch im Seitenzahnbereich – zu beobachten. Mehr und mehr Patienten wünschen Amalgam-Alternativen (siehe dazu auch den Informations-Beitrag „Amalgam“).

Warum?

Einerseits liegt es am gesteigerten ästhetischen Anspruch, anderseits an Bedenken bzgl. erhöhter Quecksilberbelastung. Bei optimalen Voraussetzungen sind Kunststoff-Füllungen ideal: Die Haltbarkeit kann heute beinahe mit der des Amalgams verglichen werden, für das Legen der Füllung muss aber deutlich weniger Zahnsubstanz geopfert werden. Optisch sind Kunststoff-Füllungen vom natürlichen Zahn selbst vom Zahnarzt kaum zu unterscheiden.

Was ist eine Kunststoff-Füllung?

Dieses Füllmaterial – der Zahnarzt nennt es „Komposit“ (engl. „Composite“) – besteht nur zu etwa einem Drittel aus tatsächlichem Kunststoff, zwei Drittel bilden mikroskopisch kleine Keramik- und Quarzteilchen.

Vor rund 30 Jahren, als diese Zahnfüllungen entwickelt wurden, waren sie für die Seitenzähne nicht geeignet. Neue Inhaltsstoffe und Verarbeitungsverfahren ließen sie immer haltbarer werden. Aufgrund neuer Technologien und neuer Klebstoffe ist es heute möglich, Zahn und Füllung dauerhaft zu verbinden.

Und hier liegt die Kunst der neuen Technik: Die „Klebestelle“ muss trocken sein. Nach dem Trocknen werden die Zähne für die Behandlung gesäubert, mit einer schwachen Säure vorbehandelt und der Kleber aufgetragen.

Auch die neuen Komposite schrumpfen während der Aushärtung ein wenig. Darum ist es notwendig, die Kunststoffmasse in mehreren Schichten (Mehrschichttechnik) in das Zahnloch einzubringen und jede Schicht mit einer speziellen Lampe zu härten. Der Zeit- und Materialaufwand ist mehr als doppelt so hoch wie bei Amalgamfüllungen.
Sehr kleine Defekte im Zahn, die meist noch auf den Zahnschmelz beschränkt sind, können mit einer Amalgamfüllung nicht saniert werde. Früher konnte man nur warten, bis sie groß genug waren.
Heute ist mit speziellen Kunststoffen auch ein Schutz solcher Zähne möglich. Man spricht hier von einer Versiegelung.

Perfekt gefüllt:

Für den Bereich der Frontzähne gilt: nur so groß wie unbedingt nötig, dafür so natürlich wie irgendwie möglich. Komposite lassen sich gut an die Zahnfarbe angleichen – die Füllung ist nicht zu sehen.

Im Seitenzahnbereich sind mit Kompositen jedoch nur kleine bis mittelgroße Wiederherstellungen sinnvoll. Bei großen Defekten der Zahnsubstanz ist die Komposit-Füllung zwar die beste Möglichkeit, den Zahn zu versorgen, trotzdem aber nur als Langzeitprovisorium zu sehen, bis der Zahn mit einer hochwertigen Versorgung wie z.B. einer Krone restauriert wird.

Aber Achtung, Kontroll-Termine sind wichtig!
Weil die Füllung so toll aussieht, ignorieren Patienten immer wieder die weitere Behandlungsnotwendigkeit. Jede Füllung hat eine begrenzte Lebensdauer – auch wenn diese bei Kunststoff-Füllungen relativ hoch ist. Die Füllung wird irgendwann, ohne dass Sie es bemerken, undicht. Aufgrund des hohen Abriebs senkt sich nach und nach der gesamte Biss –  eine Kiefergelenkerkrankung kann entstehen.

Der zahnärztliche Rat, übergroße Kunststoff-Füllungen allmählich durch stabilere Materialien zu ersetzen, sollte daher unbedingt befolgt werden. Geeignet dafür sind zum Beispiel Gold oder Keramik. Bei einer amalgamfreien Zahnsanierung kommen oft mehrere der genannten Materialien zum Einsatz.

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